Energiefirmen im Terrorkrieg

Die norwegische Statoil erhöht den Aufwand zur Bekämpfung von Anschlägen auf deren Erdgasfördereinrichtungen in Algerien. Quelle: Oilprice.com.

Erdgasvermeidung als friedlichere Variante muß dringend weiterentwickelt werden. Wenn Erdgas keinen Wert mehr hat, dann schlägt sich auch keiner mehr dafür den Kopf ein.

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Wie weit bringt Wasserstoff (Power 2 Gas / EE-Gas)?

Sehr populär ist gerade die Speicherung von zeitweise überschüssigem Strom in Form von Wasserstoff. Dabei wird über Elektrolyse Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff zerlegt.

Das Wasserstoffgas kann wie früher beim Stadtgas normalem Erdgas in geringen Mengen beigemischt werden. Alternativ kann in einem weiteren energieaufwändigen Schritt aus Wasserstoff mit reinem CO2 Methan hergestellt werden. Hier wird Elektrolysewasserstoff mit der Energiespeicherung im Pumpspeicherkraftwerk verglichen und für wirtschaftlich befunden. Von der ursprünglichen Energie sind im Gas dann noch ca 70% erhalten.

Sofern alle anderen konventionellen Stromerzeuger abgeschaltet sind, wäre die Speicherung von Strom in Form von Gas sicherlich sinnvoll. Auf der einen Seite aus Gas Strom zu machen und zeitgleich aus Strom wieder Gas ist hingegen idiotisch. Künftige Gaskraftwerke müssen daher zwingend vollständig abschaltbar sein.

Im dem Fall von 100% Erneuerbarem Strom bleibt noch die Überlegung, welche  ökologische Stromerzeugung bevorzugt werden sollte. Eine Möglichkeit der Rangfolge wäre die Flächenbeanspruchung d.h. Flächeneffizenz. Die Stromerzeugung aus Photovoltaik ist alleine aus dem höheren Wirkungsgrad der Module, weit der natürlichen Photosynthese überlegen. Die Ernte von Biomasse und die Generierung von Biogas daraus, verschlechtert die Bilanz von Pflanzenspeichern noch erheblich.

EE-Wasserstoffgas oder EE-Methan kann als Alternative zu Biogas berechnet werden und ergibt wesentlich bessere Ausbeuten von der Fläche. Fraunhofer IWES hat verschiedene Arten der Landnutzung in Tonnen Benzinäquivalent pro Hektar und Jahr gegenüber gestellt S.20. Windstrom schlägt Solarstrom; beide erneuerbare Optionen sind der Biomassespeicherung um Längen voraus. Eine Kombination von Windstrom + Solarstrom + Beweidung mit z.B. Schafen wäre vorstellbar und derzeit vermutlich unschlagbar.

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Haltbarkeit Solarzellen

Hübsches Beispiel, was der Energiebranche in den nächsten Jahren droht. Diese Wolfenbüttler Anlage ist seit 1991 im Betrieb, damit mehr als die 20 Jahre, die im EEG mit garantierter Vergütung gezahlt werden. Die Anlage ist vollständig amortisiert und produzierte im Jahr 2011 noch 1582 Kilowattstunden und damit knapp die Hälfte eines durchschnittlichen Haushaltsverbrauchs. Jede spätere Anlage wird nach Ablauf der Einspeisevergütung auch weiterhin Strom produzieren.

Bis 2006 war der Zubau von Sonnenenergie quasi harmlos und für die Konzerne zu vernachlässigen. Seit 2007 nimmt die Dynamik in einem Maß zu, die zur echten Bedrohung des fossilen Energiegeschäftsmodells wird. Ab 2027 werden immer mehr Altanlagen ohne Einspeisevergütung weiter Strom produzieren und konventionellen Brennstoffen die Preise verderben. Eine bezahlte Photovoltaikanlage produziert den Strom quasi für umsonst. Es ist nicht schwer auszumalen, dass die bisherigen Profiteure des fossilen Geschäftes versuchen werden, diesen Prozess zu bremsen oder wenn möglich ganz zu stoppen.

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Bioenergie Land- und Lebensmittelpreis

In den USA gibt es erste Anzeichen, dass die Landpreise nicht weiter steigen. Die Produktionsmenge der Welt an Getreide scheint zu steigen. Gleichzeitig ist in den USA die Beimischungsquote E10 erreicht und der Gesamtverbrauch an Sprit fällt. Die Motivation für viele Bauern zum Anbau von Getreide bleibt in vielen Fällen die quasi unbegrenzte Absatzmöglichkeit in den Bioenergie Bereich, konkreter: Biosprit. Bei geichbleibender 10% Quote müssen die USA Landwirte den Biosprit derzeit zum Teil exportieren.

Das Verbrennen von Lebensmitteln ist aus meiner Sicht nicht per se schlecht. Es muss allerdings sichergestellt sein, dass nur die Mengen in die technische Nutzung gehen, die nicht für die Ernährung nötig sind. Dem steht die Bindung an den Mineralölpreis durch die Quotenverpflichtung entgegen. Bei hohen Mineralölpreisen ergibt sich automatisch ein hoher und damit in vielen Fällen zu hoher Preis für das tägliche Brot. Es lohnt sich so das Verbrennen vor dem Essen.

Ein Landwirt, gleichgültig ob ein somalischer Kleinbauer oder ein Großfarmer aus Illinois, wird das anbauen, was ihm den größten Nutzen bei der Ernte verspricht. Wenn der Aufwand zu hoch ist, wird er im Zweifel das Land brach liegen lassen und nichts anbauen und stattdessen seine Arbeit und Geld in andere Projekte stecken – sofern es lohnende Arbeit gibt.

Die Bestellung von Feldern ist der positive Aspekt vom absichtlichen Anbau von „zuviel“ Lebensmitteln zum Verbrennen. Bei schlechten Ernten könnte z.B. Energiemais wieder zu Nahrungsmais werden und damit den Preis dämpfen. Das setzt passende, vorzugsweise regionale, Regeln voraus. Es darf meines Erachtens nach für den Einsatz als „Sprit“ nur eine (möglichst niedrige) Höchstprämie für den Energiegehalt einer Pflanze gezahlt werden. Jede derzeitige Prämien- oder Quotenerhöhung wirkt sich sofort auf die genutzte Landfläche und die Intensität der Nutzung aus. Dieses Immer Mehr ist zu hinterfragen.

Eine klare Höchstgrenze für Subventionen ist bei weitem besser als die jetzige Quote (was nur ein anderer Begriff für Planwirtschaft ist) und hätte eine Begrenzung der Landpreise, der Pachten und damit aller darauf angebauten Feldfrüchte als Ergebnis.

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Energienetze in Würgerhand

Was meinen die Finanzer der CDU, welche Summe mit den Gewinnen aus dem Fernwärmenetz von 190 Millionen (2009) finanzierbar wäre?
Erträge aus „Fernwärmenetz“ finde ich in den Argumentationen von CDU oder SPD nicht. Stattdessen ein Lamento über Stromkabel, Rohre und Leitungen, die nur Kosten verursachen würden.

http://www.unser-hamburg-gutes-netz.de/unser_hamburg_gutes_netz_finanzen.html

http://www.spd-fraktion-hamburg.de/aktuelles/energiewendepunkt.html

Die SPD hat sich eine Garantiedividende ausgedacht. Diese funktioniert nach klassischem STAMOKAP Prinzip. Wir brauchen den alternativlosen Konzern, der als unser Partner so viel Gutes für die Gesellschaft tut. Nur dieser Konzern kann angeblich der Stadt helfen und investiert dafür viele Millionen. Aber wo kommen diese Millionen am Ende her?

Mieter am Fernwärmenetz müssen den aufgerufenen Wärmepreis zahlen. Wie will man sich bei mangelndem Wohnraum dagegen wehren? Entweder nimmst Du die Wohnung mit Fernwärme oder eben keine Wohnung. Durch auskömmliche Wärmepreise rechnet sich sogar ein auf Stromseite unwirtschaftliches GuD Gaskraftwerk.

Wenn im Plan der SPD der Mieter finanzielle Unterstützung für die Heizkosten benötigt, dann fließen 74,9% der von der Arge aus Mitteln der Kommune beglichenen Heizkosten an einen ausländischen Staatskonzern und 25,1% zurück in die Stadt.
Es werden die TATSÄCHLICHEN Heizkosten bezahlt. Wenn also die SPD Garantierendite in Gefahr ist – was wird dann wohl passieren …

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Studie Geothermie: dauerhaft 50% des deutschen Stroms

Weil es so schön ist, hier nochmal die Studie Möglichkeiten geothermischer Stromerzeugung in Deutschland aus dem Jahr 2003.

Gern führen die Atomstrom-, Kohle- und Erdgaslobbyisten gegen die Erneuerbaren Energien an, dass diese immer ein Reservekraftwerk mit fossilen Dreckschleudern benötigen. Geothermische Energie ist immer verfügbar und hat dazu den Vorteil, dass der vielbeschworene weltweite Terror kaum eine Chance hat, solche Infrastruktur anzugreifen (ganz im Gegenteil zu Großkraftwerken, Frachtern und Pipelines.

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Terrorkosten Atomkraft

Bei den angeblich günstigen Preisen von Atomstrom werden die Kosten der Sicherung des Rohstoffs sicherlich nicht in jeder Berechnung enthalten sein. Frankreich bezieht den Nuklearbrennstoff zu 20% aus Niger.

Aktuell wurden die Minen der französischen Areva dort angegriffen, die BBC berichtet, es gab 19 Tote, darunter 18 Soldaten. Im Kommentar dazu wird der Konflikt in Niger als Überschwappen aus Mali bewertet. Die Angreifer sind dem Kommentar nach aber wahrscheinlich über Libyen gekommen; die „Lösung“ des libyschen Konfliktes mit Waffengewalt führt offensichtlich zu potenziell mehr Gewalt.

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Preismanipulation – von ALLEM

Aktuell untersucht die EU die Manipulation der weltweiten Ölpreise. Ein 3,4 Billionen USD / Jahr Markt.

Wie immer lesenswert Matt Taibbi vom Rolling Stone.  „Everything is Rigged, Continued
Alles ist gezinkt, getürkt, Verarschung.

Wirklich neu sind die Methoden zur Plünderung der Endverbraucher nicht. Da gab es vor Jahren den Enron Skandal in den USA. Dort wurden die Strom- und Gaspreise manipuliert (hier die NYT zu dem Thema). Hier Unterlagen der Staatsanwaltschaft zu den damaligen Betrugsmethoden.

Hier eine Kurzzusammenfassung der Vorwürfe im Enron Kontext aus 2000. Dort wurde zugegeben, dass 2/3 der Transaktionen an der ICE Börse „Rundreisen“ waren.

Anstatt, dass Ware zum echten Verkauf angeboten wurde, hat man sich mit einem Käufer verabredet, dass dieser zu einem überhöhten Preis kauft. Zum gleichen Preis hat der Verkäufer diese Ware dann wieder zurück gekauft. Vorteil: An der Börse erscheint der überhöhte Preis als Signal für andere Marktteilnehmer. Echte Ware hat ihren Platz dabei nie verlassen – es handelt sich um rein virtuelle Geschäfte.

Ich kann das absurde Theater am Palmölmarkt beobachten. Mit echtem Angebot und Nachfrage hat das wenig zu tun. Als Händler kann man nur mit dem Kopf schütteln. Heute wurde 2350 Ringgit als Chartsignal für einen weiteren Preisanstieg angesehen. Oh Wunder, der August Kontrakt schließt mit +25 bei 2360. Grundlage von Chartanalysten einen kommenden, weiteren Anstieg zu behaupten.

Ich vermute, der Mineralölpreis an der Tankstelle könnte 25% niedriger liegen, hätten wir tatsächlich Wettbewerb. Über die Biokraftstoffquote kann der Agrarmarkt ohne Zusatzaufwand gleich mit manipuliert werden.

Alles Verbrecher.

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Stromnetz Ausbau – qualitativ

Entgegen der Behauptung einiger Politiker ist Energiewende im Bereich Stromnetze nicht beschränkt auf das Verlegen von Kabeln. Die Entscheidung ist ein qualitativer Umbau des Netzes für erneuerbare Energien.

Im Bereich des ENBW Konzerns wird mit Batteriespeichern auf Ortsnetzebene die Integration von Photovoltaikstrom ermöglicht.

Hier wird argumentiert, dass nicht PV sondern die fossilen Energien den Mehrbedarf an Kabeln ausmachen. Klingt plausibel.

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Reuters zu Elektroauto Batteriekosten

In einem Artikel zum Tesla S behauptet Reuters, dass die Kilowattstunde Speicher dank des Einsatzes von Standard Lithiumzellen bereits heute lediglich 200 USD kostet. Für 10.000 Euro sollten also locker 200 Km Reichweite drin sein. Wenn der Rest eines Autos dann noch weitere 10.000 Euro kostet, ist ein alltagstaugliches Elektroauto locker für unter 20.000 Euro machbar.

Deutsche Autobauer planen erst ca. 2020 sinnvolle Batteriekosten zu erreichen schreibt die Süddeutsche. Bis dahin dürfte Tesla drei weitere Modelle auf dem Markt haben. Schlaft gut, Deutsche Autoindustrie.

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