In den USA gibt es erste Anzeichen, dass die Landpreise nicht weiter steigen. Die Produktionsmenge der Welt an Getreide scheint zu steigen. Gleichzeitig ist in den USA die Beimischungsquote E10 erreicht und der Gesamtverbrauch an Sprit fällt. Die Motivation für viele Bauern zum Anbau von Getreide bleibt in vielen Fällen die quasi unbegrenzte Absatzmöglichkeit in den Bioenergie Bereich, konkreter: Biosprit. Bei geichbleibender 10% Quote müssen die USA Landwirte den Biosprit derzeit zum Teil exportieren.
Das Verbrennen von Lebensmitteln ist aus meiner Sicht nicht per se schlecht. Es muss allerdings sichergestellt sein, dass nur die Mengen in die technische Nutzung gehen, die nicht für die Ernährung nötig sind. Dem steht die Bindung an den Mineralölpreis durch die Quotenverpflichtung entgegen. Bei hohen Mineralölpreisen ergibt sich automatisch ein hoher und damit in vielen Fällen zu hoher Preis für das tägliche Brot. Es lohnt sich so das Verbrennen vor dem Essen.
Ein Landwirt, gleichgültig ob ein somalischer Kleinbauer oder ein Großfarmer aus Illinois, wird das anbauen, was ihm den größten Nutzen bei der Ernte verspricht. Wenn der Aufwand zu hoch ist, wird er im Zweifel das Land brach liegen lassen und nichts anbauen und stattdessen seine Arbeit und Geld in andere Projekte stecken – sofern es lohnende Arbeit gibt.
Die Bestellung von Feldern ist der positive Aspekt vom absichtlichen Anbau von „zuviel“ Lebensmitteln zum Verbrennen. Bei schlechten Ernten könnte z.B. Energiemais wieder zu Nahrungsmais werden und damit den Preis dämpfen. Das setzt passende, vorzugsweise regionale, Regeln voraus. Es darf meines Erachtens nach für den Einsatz als „Sprit“ nur eine (möglichst niedrige) Höchstprämie für den Energiegehalt einer Pflanze gezahlt werden. Jede derzeitige Prämien- oder Quotenerhöhung wirkt sich sofort auf die genutzte Landfläche und die Intensität der Nutzung aus. Dieses Immer Mehr ist zu hinterfragen.
Eine klare Höchstgrenze für Subventionen ist bei weitem besser als die jetzige Quote (was nur ein anderer Begriff für Planwirtschaft ist) und hätte eine Begrenzung der Landpreise, der Pachten und damit aller darauf angebauten Feldfrüchte als Ergebnis.