Ortsnetzstationen anstatt Netzausbau

Ein interessantes Whitepaper zur Notwendigkeit des Netzausbaus bzw. der Möglichkeit mit regelbaren Ortsnetzstationen eine alternative Lösung zu schaffen. Ein Überblicksartikel mit konkreten Produktbeispielen allerdings abgesehen von der ersten Seite deutlich für Fachleute.

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Schiefergas Fracking als Rettungsanker?

Oettinger will uns Fracking als Energiesicherheit für die nächsten zehn Jahre verkaufen. Die USA hat wesentlich mehr Schiefergas als Deutschland und trotzdem steigen die Preise dort nach nur einem stärkeren Winter wieder auf Rekordwerte, schreibt das Handelsblatt. Wenn die angebliche Freiheit am Ende beliebig teuer wird und in die Taschen einiger weniger geht, dann können wir auch anders.

Schlauer wäre eine Sicherheit, die möglichst vom internationalen Energiemarkt abgekoppelt ist; wie z.B. lokale Versorgung mit Wärme aus der Tiefe oder eben die etablierten Erneuerbaren. Aber damit verzichtete man natürlich auf ein dauerhaftes Geschäft mit fossilen Bennstoffen. Und daran müssten doch mindestens 0,000001% der Bevölkerung ein großes Interesse haben. Oettinger kümmert sich drum.

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Freitag 21.03 – Masterplan Klimaschutz

Ich habe für die Bezirksfraktion Mitte der Piraten die Diskussion des Masterplan Klimaschutz in der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt besucht.

Nach einleitenden Worten und zwei Zwangspausen durch Feueralarme musste sich der Leiter des Amtes für Natur- und Ressourcenschutz, Herr Gabányi frühzeitig verabschieden, da der Hamburger Bürgermeister ihn gleichzeitig eingeladen hatte.

Da hauptsächlich hochrangige Vertreter der Hamburger Industrie eingeladen waren, finde ich eine solche Terminkollision ziemlich despektierlich. Vielleicht ist es auch nur als Zeichen gedacht, wie ernst der Senat den Klimaschutz wirklich nimmt.

Die Diskussion war erfreulich offen, wobei mir der Input der Industrie gefehlt hat. Wenn frühere Veranstaltungen ähnlich gelagert waren, ist das aber auch nicht erstaunlich.

Selbst habe ich die fehlende Langfristbetrachtung der Maßnahmen und Konzepte bemängelt. Wenn ein Plan nur auf wenige Jahre in den Konsequenzen betrachtet wird, dann fallen Projekte wie eine Stadtbahn zwingend aus den Möglichkeiten. Darauf wurde mir geantwortet, dass dies politsch so gewollt war.

Weiter habe ich die Umsetzung des Wilhelmsburger Tiefengeothermieprojektes angeregt. Nur durch praktische Bohrungen kann das wirkliche Potenzial zur Wärmeselbstversorgung unter Hamburg ermittelt werden.

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Nebenkosten von Mineralöl

Wenn hier angebliche die Gefahren von Tiefengeothermie dramatisiert werden, vernachlässigen wir gern was unser Energiekonsum am anderen Ende der Erde verursacht. In Kolumbien wurde gerade zum siebzehnten Male eine Mineralölpipeline durch Aufständische gesprengt. Eine durch die USA und EU als Terrorgruppe betrachtete Gruppe ELN wird für Anschläge auf Pipelines und Präsidentschaftskandidaten verantwortlich gemacht.
Die ELN hat das erklärte Ziel, Mineralölkonzerne finanziell zu schädigen. Ich werde nach den Hintergründen und Motiven etwas forschen. Kolumbien scheint nicht unerhebliche Mineralölressourcen zu haben.

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Einspeisetarife für Palmöl Biomasse in Malaysia

Malaysia hat ein eigenes Einspeiseverfahren für erneuerbaren Strom, dort heisst es scheinbar FiT (Feed in Tarif) schreibt dieser Blog. Geplant sind vorerst 536 Megawatt Leistung, von denen bisher 37% aus Biomasse und Biogas (z.B. aus der Vergärung der Pressrückstände von Palmölmühlen) stammen. Die Einspeisevergütung von 32 sen, d.h. unter 10 Cent / kWh motiviert allerdings noch nicht so richtig. Auch muss scheinbar auf eine Ausschreibung im Quotensystem geboten werden. Ein echtes EEG mit Einspeisevorrang und Planungssicherheit dürfte Malaysia schneller voran bringen.

Bemerkenswert sind die tragenden Schultern der Finanzierung. 1,6% der Stromrechnungen bezahlen für diesen Einspeisetarif. Und nicht wie in Deutschland, wo arme Leute zahlen, sondern gerade die „heavy user“, die unsere Stamokap Regierung von jeder Umlage frei halten will.

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Erdgas – Fegefeuer der Fossilen

Erdgas ist sauber? Schreiben doch immer alle Meinungsführermedien. Sagen selbst die Grünen, „wir brauchen Erdgas“.
Ist auch fast richtig, Erdgas ist sauber in der Verbrennung im Kraftwerk. Sauberer als Kohle. Und Kohlestrom ist bekanntlich so sauber wie Steinkohle weiß ist.
Besser als eine rein emotionale Betrachtung, ist die wissenschaftliche. Die FAZ berichtete gestern erstaunlicherweise über einen Artikel der Zeitschrift Science, in dem unter anderem steht, dass durch die Lecks von der Bohrstelle, über die Rohre, Ventile bis hin zur unvollständigen Verbrennung von Erdgas überall der Erdgas Hauptbestandteil Methan in die Umwelt entfleucht.

Methan wirkt (je nach Betrachtung der Zeiträume) bis zu 70 x stärker auf das Klima als reines CO2. Entweichen also insgesamt nur 1,5% des Erdgases, ist die angeblich so tolle Klimabilanz von Gas im Eimer und das Ergebnis verkehrt sich in einen Beitrag zur Klimakatastrofe.
Wie es aussieht, entweichen bisher deutlich mehr als 1,5% – Erdgas ist damit kein Engel sondern bestenfalls das Fegefeuer der Fossilen.
Danke an die FAZ für diesen außerordentlich suveränen Artikel, der leider nach wenigen Stunden wieder von der Homepage genommen wurde.

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Batteriehersteller in Deutschland

Es gibt sie ja doch, die Batteriehersteller in Deutschland auch wenn in den überregionalen Medien in dem Zusammenhang bestenfalls mal über Evonik oder Bosch gesprochen wird; und das auch eher in negativen Zusammenhängen.

Das Westfalenblatt schreibt gestern über die börsennotierte Paragon AG aus Delbrück als Ausstatter von u.a. Vossloh Hybridbussen. Die Paragon ist hauptsächlich Automobilzulieferer und wird daher vermutlich nicht als Batterieproduzent wahrgenommen.

Es gibt natürlich noch einige weitere, z.B. vor den Toren Hamburgs http://www.eccbatteries.com/

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Graphit als kritischer Einsatzfaktor für Batterien

Bloomberg schreibt, dass es Versorungsschwierigkeiten bei Graphit gäbe und dass die Umweltauswirkungen bei der Förderung von Graphit für Batterien erheblich sind. Es gäbe Graphit im Regen der als silbriger Staub ausfällt und Salzsäureemissionen bei der Aufbereitung von Graphit in den Minen, sofern die Säure nicht behandelt wird, bevor sie ins Abwasser geht.

Auf den ersten Blick erscheint mir das Salzsäure Problem relativ leicht behebbar, zu Graphitverwehungen habe ich noch keine Vorstellung zur Relevanz. Auch ist mir unklar, wie groß die Auswirkungen einer solchen Graphitmine im Vergleich z.B. zur Blei Förderung oder zu Schiefergas Fracking ist.
Dieser Bericht beschreibt Preissteigerungen bei Graphit, da die Chinesischen Berhörden mittlerweile die Umwelprobeme durch Schließung besonders umweltschädlicher Minen angehen.

Die Deutschland am nächsten liegenden Graphit Minen liegen gemäß Wikipedia in der Ukraine, Norwegen und Tschechien.
Die Versorungslage scheint nicht wirklich kritisch nur wurde in den letzten 30 Jahren keine neue Mine eröffnet. Könnte man mit strategischer Industriepolitik angehen.

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Wind stabilster Stromerzeuger bei Kälte (Texas)

Texas war durch die extreme Kälte Anfang Januar kurz vor Sicherheitsabschaltungen des Stroms wie man ihn sonst nur aus Entwicklungsländern kennt (sog. Rotating Blackout) Quelle: Star-telegram.com.
Als die sicherste Energieform unter den Extrembedingungen hat sich die Windkraft herausgestellt. „so wind energy fared far better than the average for other fuel types.“

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London bekommt 12 x mehr Elektrostationen als Hamburg

Forbes berichtet, dass der französische Milliardär Vincent Bolloré stark in Carsharing in London investieren will. Die ersten 100 Autos kommen noch dieses Jahr und sollen bis 2018 auf 3.000 auftestockt werden.

Der Bericht schreibt weiter, dass bereit heute 1.400 Ladestationen in London aktiv sind, da der Bürgermeister sich dafür stark gemacht habe. In Hamburg haben wir dagegen insgesamt 50 öffentliche Ladestationen neben 60 Ladestationen auf privatem Gelände. Umgerechnet auf die Bevölkerung müsste Hamburg die Anzahl der Ladestationen verdreifachen, um an London stand heute dran zu bleiben. Mit dem Plan von Bolloré käme dann noch eine Vervierfachung obendrauf.

Bolloré ist Unternehmer in Elektroautos, hat unter anderem in Palmöl Plantagen in Asien und Afrika, Logistik in Afrika und in Deutschland relativ unbekannt: steckt auch hinter dem B in OCB , der Zigarettenpapiermarke. Von den in Deutschland immer noch dominierende Stromkonzernen ist solche unternehmerische Aktivität wohl auch in Zukunft nicht zu erwarten.

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