VW Kraftwerk abgeschmiert, 50.000 Haushalte ohne Strom

Nach einer „Schutzauslösung einer Längskupplung“, zitiert das Handelsblatt, sind vier Generatoren im VW Kraftwerk in Wolfsburg ausgefallen; Folge: Produktionsausfall des gesamten Werks und 50.000 Haushalte in der Gegend von Wolfsburg ohne Strom. Der Ausfall war dieses Mal außerhalb der normalen Produktionszeit, so dass der Verlust im Vergleich zu einem normalen Arbeitstag vermutlich vergleichsweise gering ist. Börse Online spricht von einem Trennschalter zwischen VW Netz und öffentlichem Netz.

Das ist der Haken von Großkraftwerken bzw. zentralisiert gebaut und gesteuerten Netzen, ein Fehler an kritischer Stelle lässt das ganze System zusammenknicken. Kleine Kraftwerke fallen vermutlich nicht auf einmal vollständig aus und könnten auch schneller wieder ans Netz gehen. Wenn ein einziger Schalter das größte zusammenhängende Autowerk der Welt in die Knie zwingt, dann sollte das ein Warnruf an den Rest der Industrie und Infrastruktur sein.
Ein Stuxnet vergleichbarer Virus als Werkzeug ein Katastrofenszenario absichtlich zu auszulösen, ist nur eine zusätzliche Warnung, hier schleunigst zu handeln.

Update 11.03: die Auswirkungen sind doch erheblicher als anfangs angenommen und der Fehler ist immer noch nicht gefunden schreibt Reuters.

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Kohleerzengel Gabriel in Hamburg

Gestern am 07.03.2014 um 16:00 waren genug Leute spontan auf dem Rathausmarkt, dass sich Großkonzernminister Gabriel nur durch den Hintereingang ins Hamburger Rathaus getraut hat.

Spontandemo EEG 07.03.2014

Großkonzernminister Siegmar Gabriel trifft sich mit anderen Ministerpräsidenten zu den aktuellen EEG-Plänen

Ich ließe mit mir sogar über die Abschaffung des EEG reden aber nur unter der Voraussetzung, dass ein wirklich wirksames Marktsystem, die von fossilen und atomaren Brennstoffen verursachten Schäden vollständig in Preisen abbildet. Die Konventionelle Stromerzeugung kostet über Extremwetter und Schadstoffe (und nicht zuletzt die „Friedenssicherung“) die Weltwirtschaft am Ende mehr als die 6 Cent Umlage, die wir im Moment alleine auf die Schultern der Privatleute und Kleinunternehmer geladen haben. #Groko = Großkonzerne, Minister Gabriel hält mit dem aktuellen EEG Vorschlag die Eigenerzeugung von fossilen Großkraftwerken von der EEG Umlage frei.

Kohlekraftwerke benötigen allein ca. 10% des Stroms für den Eigenbedarf, z.B. für Strom zum Zerkleinern der Kohle, für Pumpen im Kraftwerk und für die Kühlung. Für diesen im Kraftwerk selbst verwandten Strom müssen Kohlekrafterke weiterhin keine EEG Umlage zahlen. Die Genossenschaftswohnung mit Windkraft und Photovoltaik auf dem Dach, die damit ihren Gemeinschaftstrom und die Wärmepumpe bedient, wird hingegen mit der Umlage belastet. Gerechtigkeit Groko Style.

Im Verlaufe der Erstellung des Artikels hatte ich 2 Abstürze des Explorers und 1 x Bluescreen, den ersten auf diesem Rechner.

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Uranherkunft Deutschland? Unbekannt.

Es wird Zeit für eine „Nachhaltigkeitsverordnung“ Uran. Sigmar Gabriel hat eine Nachhaltigeitsverordnung für flüssige Brenn- und Heizstoffe eingeführt, die selbst Kleinbäuerliche Erzeuger von Palmöl auf den Nachweis der Produkte und der Einhaltung ökologischer Kriterien auf den Kilometer genau und über die gesamte Lieferkette verpflichtet.

Ein ordentlicher Nachweis muss auch für Uran möglich sein, welches vermutlich ausschließlich von internationalen Großkonzernen gefördert wird. Aktuell ist die Herkunft des in Deutschland eingesetzten Urans mehr als undurchsichtig. In diesem Dokument findet sich das verfügbare Material.

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Doppelte Reichweite mit Elektroautos sagt BMW

Herr Reithofer von BMW sagt der Welt, dass die Batterien ihre Leistungsdichte bis 2018 verdoppeln werden. Der BMW i3 fährt dann also über 300 Kilometer am Stück und ein Tesla S könnte ohne sonstige Änderungen demnach knapp 1.000 Kilometer fahren.

Wenn nur die Politiker an der Macht ein  ähnlich präzises Verständnis von Technologiewandel hätten wie Herr Reithofer, dann könnten die Rahmenbedingungen für Unternehmen entsprechend langfristig und verlässlich gesetzt werden.
Ein Investitionshorizont von 15 Jahren ist für die Bewertung von neuen Technologien nötig sagt Reithofer. Großkonzernminister Sigmar Gabriel schafft mit seiner Ankündigungspoltik zum EEG das absolute Gegenteil, zum heutigen Zeitpunkt ist nichts klar und jeder Unternehmer muss seit Jahresanfang abwarten, bis die Novelle vollständig ausgewürfelt wurde. Mit klaren Richtlinien hinter den einzelnen Gesetzesbestandteilen wäre wenigstens für mutige Unternehmer Bewegung nach vorn möglich.

Ach ja, wenn absehbar in vier Jahren Elektromobilität in dem Maße möglich ist, warum macht die Regierung nicht heute schon die Biosprit Industrie darauf aufmerksam, dass sie sich neue Betätigungsfelder suchen muss? Die Biosprit Beimischung (und Subvention) muss spätestens 2018 weg sein, sonst blockiert man die volkswirtschaftlich schon heute viel billigere Elektromobilität.

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Schadstoff Abraumhalden für Windkraftanlagen – Problem?

Aus einer Facebook Diskussion habe ich gerade diese Zahlen gefunden:

Aus Uranförderung in Deutschland:
310.000.000 m³ Abraumhalden und rund 150 Mio. m³ Aufbereitungsrückstände

Aus Neodymförderung in China:schon etwa 90.000 Tonnen!

Drama!
Offensichtlich fällt eins  beim anderen als Abfall an.
Der gesamte Abraum aller Windkraftanlagen verursacht durch Neodym sind bedrohliche 0,03% des allein in Deutschland angefallenen Uranabbauabraums. Wir können also 210 x den Strom ganz Deutschlands mit Windstrom erzeugen und haben nicht einmal die Auswirkungen von Wismut, sofern wir nur Neodym diskutieren.

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Gasabhängigkeit

Hier ein Beispiel, warum der Bau von Gaskraftwerken eine schlechte Idee ist. Sollte ein Lieferland von Sanktionen bedroht sein, dann stehen die Gaskraftwerke. Zur Erinnerung, die Ukraine ist Gastransitland.

Mein Schlussfolgerung: auf keinen Fall weitere Großkraftwerke bauen, sondern konsequent auf heimische Erneuerbare setzen.
Der Preis, der für die Abhängigkeit zu zahlen wäre, kann nicht direkt in Euro oder Dollar gemessen werden sondern ist die Wahl zwischen Souvereignität oder einem traurigen Herumgehampel als Marionette. Die Leidtragenden sind im Zweifel die einfachen Konsumenten oder die Wirtschaft des Landes. Im pakistanischen Punjab stehen jetzt sogar die Erdgasautos an drei Tagen der Woche.

Die Türkei traut sich derzeit als einziges Land, Gaskunde Irans zu sein. Wenn Druck auf Pakistan und Indien ausgeübt wird, ist die Türkei dann davon wohl ausgenommen?

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Marktanteil E-Auto – Zahlen

Das Manager Magazin berichtet über den Tesla S in einer Meldung über die Einstufung in die Oberklasse.
„Nur“ 30 Stück wären es im Januar gewesen. Die Gesamtanzahl von Elektroautos waren 541, damit war jedes achzehnte der vollelektrischen Zulassungen ein Tesla S – allerdings: im Dezember wurden in Norwegen allein 553 Tesla S angemeldet.

Hier versteckt, die Zahlen anderen Modelle wie Nissans Leaf, des VWs e-up (nicht ausgewiesen) und des BMW i3  mit 229 Stück, dieser mit 42% Anteil erstmal Elektroauto Markführer in Deutschland.
Immerhin plant die Bundesregierung eine Million Elektroautos bis 2020. Mehr öffentliche Zahlen würden nicht schaden, wenn sie nicht so peinlich gegenüber dem Ausland wären.

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Dieser Bus ist ein Mineralöl Sargnagel

BYD hat einen Bus in NY getestet. Der Bus verbraucht 0,75 Kilowattstunden (kWh) pro Kilometer bei einer Gesamtladung von 324 kWh, Hamburg – Berlin ist also locker drin.
Hundert Kilometer mit diesem Bus kosten also keine 10 Euro, sofern der Strom z.B. aus Windkraft oder Photovoltaik kommt.
Ein normaler Stadtbus wird im Vergleich dazu vermutlich 30 Liter Diesel zu über einem Euro pro Liter verbrauchen. Dazu kommen die eingesparten Servicekosten und natürlich die Umweltvorteile durch Geräuschvermeidung und Abgasfreiheit in der Innenstadt.

Wer noch Mineralölaktien hat, denkt mal drüber nach.

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Die Ukraine als Gastransitland

Zerohedge hat einen Artikel mit einer Grafik der Gasnetze aus Russland durch die Ukraine zu den westlichen Märkten veröffentlicht. Primärquelle RIA Novosti. Gazprom ist besorgt über den Gastransit nach Eurpa schreibt RIA Novosti. In einer älteren Meldung vom 26. April 2013 steht, dass die  aktuellen Ukrainischen Regierung die Gasnetze privatisieren will.

Mir fällt dazu wieder nur ein, mehr heimische Erneuerbare – das vermeidet einfach Ärger.

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Leaf Elektrorekordauto 2013

Nissan hat mit 47.484 Leafs den Verkaufsrekord für Elektroautos im letzten Jahr. Die Wirtschaftswoche beschreibt, dass die deutschen Hersteller bislang nur eine Nebenrolle spielen. Tatsächlich schaffen sämtliche deutschen Modelle zusammen nicht einmal ein Viertel der Absatzzahl des Modells Leaf von Nissan.

Elektromobiliät wird nicht wieder verschwinden. Ökostrom ist einfach zu billig oder anders herum, Mineralöl ist derzeit zu teuer. Bei Börsenkursen von 109 USD pro Barrel kostet der Liter unverarbeitetes Rohöl heute ziemlich exakt 50 Eurocent.
15 Kilowattstunden verbrauchsfähiger Strom für 100 Kilometer aus Windkraft kosten aber nur knapp über einen Euro und die Kosten für Wind- und Sonnenenergie werden nicht wieder steigen.

Entweder fossile Autos schaffen es mit weit unter 2 Litern Verbrauch zu fahren oder sie müssen so viel billiger als Elektroautos sein, dass der Preisvorteil über die gesamte Nutzungsdauer erhalten bleibt.
Ich frage mich entsprechend, auf welchen Annahmen Mineralöl Preisprognosen wie hier von 150 USD pro Barrel basieren. Möglich, dass die Förderung des verbleibenden Mineralöls teurer wird, aber dann würden es nur noch verrückte Abgasfans kaufen.

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