Gasdetonation in Ludwigsburg

Ein Toter, elf Verletzte bei Arbeiten an einer Hochdruckgasleitung in Ludwigsburg schreibt das Handelsblatt.
Diesem Papier nach, ist Erdgas die ungefährlichste Form fossiler Energie. Mich würde ein Vergleich mit den Erneuerbaren, insbesondere Geothermie, Solar- und Windenergie interessieren.
In der sog deutschen Erdgaskette findet das erwähnte Papier in den DVGW-Unfallstatistiken für die Jahre 1981-2002 insgesamt 1300 Unfälle.“Für die detaillierte Schwachstellenanalyse wurden 837 Erdgasunfälle bei Kundenanlagen mit insgesamt 314 Todesfällen und 943 Verletzten sowie 500 Unfälle bei Eigenanlagen mit insgesamt 73 Todesfällen und 671 Verletzten verwendet.“
387 Tote in 21 Jahren sind mehr als ich angenommen hätte.

Das Paul Scherrer Insitut PSI hat Vergleichsdaten als ENSAD Datenbank zusammen gestellt (Energy-Related Severe Accident Database).

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Lithium zu teuer für Batterien?

Lithium für Batterien kommt gewöhnlich als Lithiumcarbonat (Li2CO3), davon sind berechnet 18,787% Lithium Moleküle. Hier wird der Spotpreis für Lithiumcarbonat mit 5 – 6000 USD angegeben. Wenn 500 g reines Lithium für 1 kWh Stromspeicher benötigt würden, dann kostet das Lithium dafür ungefähr 12,50 Euro. Die Batterie kann mit einer ordentlichen Anode 10.000 Ladezyklen überleben. Ein Speicherzyklus einer kWh kostet also auf das reine Lithium bezogen 12,5/10.000 oder 0,125 Cent pro kWh – abgerundet also NIX!

 

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Der Perfekte Sturm für Fossile – Batterie Innovation

Da haben gemäß RT Leute eine neue Lithium Batterie mit neuen Komponenten auf Basis von Titandioxid (das Weiß in Wandfarbe und Sonnenmilch) und Natriumhydroxid (der Wirkstoff in trockenem Abflussreiniger oder Geschirrspülerpulver) entwickelt. Die Nanyang Technology University (NTU) in Sigapur behauptet 10.000 Ladezyklen (also bei täglich einem Zyklus etwas über 27 Jahren und eine Ladedauer für 70% der Leistung von nur 2 Minuten. Da kommt dann auch kein Benzin mehr schneller in den Tank.
Die neue Technologie basiert auf einer günstigen Herstellung Nanoröhren, tausendmal dünner als menschliches Haar schreibt Phys.org. Ein Miterfinder der Lithium Graphit Anode vor 34 Jahren spricht hier von dem nächsten großen Sprung in der Batterietechnologie.
Ungefährt Konsequenzen:
Speicherkosten von 1 – 2 Cent. Benzin / Diesel / Biosprit – alles zu teuer. Verbrennungsmotoren werden vom Markt gefegt werden wie mechanische Schreibmaschinen oder Röhrenfernseher. Erdgas – zu teuer, Heizöl – zu teuer, Netzausbau unnötig, da in Schwachlastzeiten Strom transportiert wird und in Batterien zwischengespeichert wird. Die Straitstimes berichtete bereits gestern, dass die Technologie bereits von einem Großkonzern lizensiert wurde und die Produkte innerhalb von 2 Jahren verfügbar sein sollten. Als Ölförderland, würde mir jetzt ziemlich der Stift gehen. Die Deutsche Autoindustrie merkts überhaupt nicht, baut weiter auf flüssige Brennstoffe und lässt sich dazu letzte Woche vom Bundestag die Biokraftstoffquoten erhöhen.

Hier die original Pressemitteilung der NTU

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Elektrofeeder für die Elbe?

SPON beschreibt eine besatzungslose Elektrofähre für den Containertransport. Das unterstreicht meine Befürchtung, dass der Hamburger Hafen bei weitem keine Garantie für künftige Beschäftigung ist, sondern die Produktivität aus Rationalisierungsmaßnahmen, will heißen Arbeitsplatzabbau, resultiert.

Ein Containerriese könnte in Wilhelmshaven abgeladen werden und der Regionaltransport / Nachlauf würde ökologisch unschlagbar entweder mit der Fähre oder per Zug erledigt.

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Fracking Abasser ungenießbar trotz Wasserwerk

Dieser Beitrag der American Chemical Society sagt, dass das Restwasser von Gasfracking selbst nach Aufbereitung ungenießbar giftig bleibt.
Das Abwasser ist nicht nur hoch radioaktiv sondern auch mit giftigen Schwermetallsalzen, sogenannten Halogeniden (eng.: halide) kontaminiert und nach normaler Behandlung im Wasserwerk nicht als Trinkwasser geeignet.

Warum sollen wir überhaupt weiter nach Gas bohren? Windkraft bekommt ab Jahr 5 eine Vergütung von knapp über 5 Cent / kWh. Mit einer Wärmepumpe bekommt man aus 1 kWh Strom 4 kWh Wärme. Damit wäre Gas erst ab 1,2 (5/4) Cent preislich wettbewerbsfähig mit einer CO2 neutralen, heimischen Wärmequelle. Derzeit wird Gas hingegen fast für das Doppelte (über 2 Cent) ex Deutscher Grenze importiert, z.B. knapp 40% des Gases aus Rußland.

Gut, man kann ein Gaskraftwerk bauen, z.B. in Wedel und die Wärme in das Hamburger Fernwärmenetz einspeisen und den Mietern 6 – 10 Cent pro kWh für Frackinggas-Wärme abnehmen – die Mieter können schließlich nicht über die Herkunft der Fernwärme entscheiden.
Der Vermieter kann die Kosten der Fernwärme zu 100% umlegen, der interessiert sich nicht für die Herkunft des Gases und kann diese auch nicht beeinflussen. Der Fernwärmeerzeuger kauft sein Gas vom Gaslieferanten, den interessiert es nicht, ob das Gas aus der Ukraine oder Russland oder Katar kommt.  Gas ist Gas. Und der Hersteller vom Gas, der ist im Normalfall not in my Backyard – weit weg. Im Zweifel plant er mit „Resilience“ (Wiederstandskraft / Elastizität) soll heißen, man kann hinterher ja Geld mit der Sanierung und der Trinkwasseraufbereitung verdienen. Läuft.

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Steuererleichterung für Solarzellen auf NY Häusern

Sehr hübsche Möglichkeit zur Motivation des Ausbaus  Erneuerbarer Energie. New York nutzt die Property Tax, um Anreize für Photovoltaik auf Häusern zu setzen.

Das ließe sich vermutlich auch auf Dämmung etc. ausweiten. Als Grundlage wäre zu prüfen §32 Grundsteuergesetz
bisher
(1) Die Grundsteuer ist zu erlassen 1. für Grundbesitz oder Teile von Grundbesitz, dessen Erhaltung wegen seiner Bedeutung für Kunst, Geschichte, Wissenschaft oder Naturschutz im öffentlichen Interesse liegt, wenn die erzielten Einnahmen und die sonstigen Vorteile (Rohertrag) in der Regel unter den jährlichen Kosten liegen.

Ohne Ergänzung bzw. Änderung des Gesetzes funktioniert das aus Länderperspektive vermutlich noch nicht. Mit kleiner Ergänzung  wären relativ aufwendige energetische Sanierungsmaßnahmen lokal steuer- und motivierbar. Ob man „Teile von Grundbesitz“ so verbiegen kann, dass es passt, wäre zu prüfen.

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Neue Erdgas Kraft – flüssig oder überflüssig?

Das Handelsblatt bietet uns in diesem Artikel Erdgas als angeblich modernen Ersatz zu Dieselkraftstoff an. Auch wenn am Horizont für synthetische Kraftstoffe Kostenpreise von einem Euro pro Liter stehen könnten – sollte aus einem lahmen Gaul wieder ein Rennpferd werden? Derweil entschließen sich Erben der Rockefeller Öldynastie die Investments aus den Fossilien abzuziehen.

1 Liter Öl = 10 Kilowattstunden oder 10 Cent pro Kilowattstunde

Das ist heute bereits billiger mit Solar und Windstrom. Solange nicht erkennbar ist, dass langfristig ein echter Vorteil zu erzielen ist, wer will ernsthaft in dieses schwarze Subventionsloch schütten?
Das Argument regionaler Wertschöpfung bekämen wir auch mit Batterien oder Oberleitungen hin. Siemens macht Oberleitungen für LKW bereits vor, leider in den USA.

Einige Interessierte versuchen derweil Erdgas aus dem mittleren Osten nach Europa zu bringen. Mit etwas Pech werden vielleicht Syrien und andere Staaten für Pipeline Korridore komplett zerlegt, bevor die Erkenntnis eintritt, dass dieser Zug elektrisch fährt und bereits abgefahren ist.

[Der DW Artikel weist richtig darauf hin, dass das große Geld nicht bei dem Rockefeller Brothers Found liegt sondern in der Rockefeller Foundation und die sind meiner Kenntnis nach noch weit weg von ausschließlich sauberen Investments und überlegen eher, wie man mit Umweltzerstörungen noch Geld machen kann – Stichwort: Resilience]

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Ölpreis Förderkosten

Die amerikanische Energieagentur EIA hatte 2009 folgende Kosten für die Gewinnung von Energie aus Erdöl und Gas veröffentlicht. Der Mittlere Osten produziert an Land unterhalb von 17 USD und die teuerste Variante ist afrikanisches Öl für 45 USD.

Verkaufspreise von über 100 USD pro Barrel können da nur erstaunen. Offensichtlich funktioniert „Markt“ hier in keinster Weise. Daher sollte ich mich über die fehlende Auswirkung von billigem Ökostrom auf diese Preise auch kaum wundern. Ob nun so oder so manipuliert wird, spielt keine Rolle.

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Elektrokessel für stabile Strom- und Wärmenetze

Die Stadtwerke Flensburg haben einen Elektrokessel für die Umwandlung von Stromspitzen in Wärme in Betrieb genommen schreibt SPON. Entgegen der im Artikel behaupteten Aussage, dass hier hauptsächlich Ökostrom verwendet wird ist vermutlich richtiger, dass hier Braunkohlestrom zu Wärme wird. Eine Windkraftanlage wird bekanntlich bei Überspannung im Netz abgeschaltet, während Braunkohlekraftwerke vollständig unflexibel, immer weiter CO2 und sonstigen Dreck produzieren.

Der Artikel erwähnt nicht, dass diese Anlage vermutlich den Strom als negative Regelleistung vermarktet, also nur wenige Stunden im Jahr tatsächlich angeschaltet wird. Es handelt sich im Verwendungszweck weit eher um eine Art Ventil für die Stromleitungen, als um eine tatsächliche Heizung. Dass die so erzeugte Wärme in das Flensburger Fernwärmenetz integriert wird ist natürlich weit vorteilhafter, als Winkraftanlagen abzuschalten. Ansonsten verlorene potenzielle Energie aus Windkraft ersetzt so für kurze Zeiten immerhin die fossilen Brennstoffe im Wärmenetz.

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Gold und der Energiepreis

In diesem Artikel wird der Zusammenhang von Dieselverbrauch und Goldförderung betrachtet. Offensichtlich wird es immer aufwendiger Gold aus dem Boden zu holen. Konkret wird immer mehr Diesel pro Gold verbraucht.

Durch die zunehmende Elekrifizierung des bisher fossil basierten Verkehrs nehme ich zwar tendenziell sinkende Spritkosten an, nach den vorstehenden Infos würde ich aber von einer relativen Wertstabilität von Gold ausgehen. Sofern Gold nicht demnächst mit elektrischen Baggern wie im deutschen Braunkohletagebau abgebaut werden kann, wäre ich aus dem Vorgenannten also bullish.

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