Gasinfrastruktur Übersicht

Die europäischen Gasbestände in der Übersicht, kannte ich noch nicht. Fast überall wird derzeit aufgefüllt.

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Solarstammtisch Karlshöhe: Power to Heat in Heizungsanlagen

Gestern 18. Juni 18:00 in Gut Karlshöhe war ich beim Solarstammtisch mit dem Thema „Power to heat“ Unterschrift: „Nutzung von PV-Strom und negativer Regelleistung in Hybridheizungen, Praxiserfahrungen für eine Zukunftsoption“ Referent: Institut für Wärme und Oeltechnik e.v. (IWO)

Einen Vortrag zum Thema Umwandlung von Ökostrom in Wärme von einem Mineralölllobbyinstitut zu hören klingt erstmal sportlich. Ich hatte vor Wochen überlegt, ob ich nach Berlin zu den Energietagen fahre um mir dort den selben und wie sich herausstellte ursprünglichen und identischen Vortrag anzuhören. Motivation war: Wie kommen die da drauf und „das rechnet sich doch im Leben nicht“.

Spoiler vorab: das rechnet sich überhaupt nicht.
Power to Heat ist die Umwandlung von Strom in Wärme. In Hamburg nennt man das in Regierungskreisen auch gern „Innovationskraftwerk“. Ich nenne das Tauchsieder oder Teekocher in groß.

Der Referent hat das doch regulativ ziemlich staubtrockene, also mondstaubtrockene (nach einem sonnenwindreichen Mondtag) Thema für das fachlich aufgeschlossene Publikum recht gut begrenzt und mit eingestreuten Nützlichkeiten von Mineralölheizungskonzepten garniert.
Ich versuche die Beschreibung noch kürzer als er, Regelleistung ist eine Dienstleistung zur Stabilisierung der Netzfrequenz. Die kann man sich hier live abgebildet ansehen. Die Frequenz soll bei 50 Herz stehen, wenn zuviel Strom im Netz ist, dann steigt sie wenn zuwenig fällt sie.
Dem Übertragungsnetzbetreiber kann man auf über Dienstleister anbieten, Strom auf Anforderung zu Wärme zu machen um nicht zu sagen, den Strom zu vernichten – denn Energie in Form von Strom ist deutlich universeller und damit wertvoller als Wärme.

Bei starkem Überangebot von Strom z.B. durch einen sehr sonnigen Tag bei gutem Wind bei dem ein Braunkohlekraftwerk bekanntlich nicht ausgestellt werden kann, sondern immer weiter Dörfer wegbaggern und verbrennen muß, obwohl den Strom gerade keiner benötigt, dann kommt die Dienstleistung Regelleistung ins Spiel und schmeißt den auf der einen seite dreckig, überflüssig erzeugten Strom auf der anderen Seite wieder gegen Geld weg. Dafür dass ich bereit stehe, diesen Strom bei Bedarf zu vernichten, bekomme ich den größten Teil der Prämie.

Stimmt so fast – aber gestern wurden Übertagungsnetzregelleistung, Einspeisemanagement für EEG Anlagen und Negative Preise an der EEX auch immer wieder gemixt.
Richtig bleibt, grundsätzlich kann man Strom zu Wärme machen und wenn man mehr Strom abnimmt als produziert, dann sinkt die Frequenz. Bei dem vorgetragenen Szenario im Jahre 2035 treten vermutlich Tage auf, an denen reichlich erneuerbarer Strom zur Verfügung steht obwohl kein Kohlekraftwerk mehr läuft. Wenn dann alle bis dahin gebauten Batterien voll sind, dann muss der Strom irgendwo hin, ansonsten wird das Netz instabil. Hier sind die Tauchsieder eine günstige Möglichkeit. Methanisierung ginge auch, ist aber wesentlich teurer.

Die vorgestellte Alternative mit Tauchsiedern in einer Berliner Hausinstallation mit einer Leistung von 9 kW, die tatsächlich vom Übertragungsnetzbetreiber präqualifiziert d.h. technisch zugelassen wurde (als Spiel- und Greenwashing- und Demonstrationsprojekt) wurde ehrlicherweise als wirtschaftlich völlig unrealistisch präsentiert.

In der Diskussion habe ich mich soweit beteiligt, dass ich das Konzept nicht für ausgeschlossen halte, die jetzige Politik aber genau in die andere Richtung steuert. Anstatt dass Strom für solche, das Netz stabilisierenden Dienstleistungen von Abgaben entlastet wird, soll der Eigenheimbesitzer mit dem EEG 2014 sogar noch weitere Abgaben auf seinen Strom bezahlen. Wenn der Strom mit allen Abgaben der heutigen Rechtslage bezahlt werden muss, dann bleibt dem Kunden immernoch die Erzeugung von Wärme mit bewährtem Mineralöl. Eine Schlussfolgerung, die ich jetzt nicht bevorzuge aber die ob des Referenten nahe lag.

Ich weiss jetzt nicht was ich an Fussi verpasst habe aber für mich war der Vortrag und insbesondere auch die Mitdiskutanten gut und unterhaltsam.

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Islands Stromanschluss – Inseln vernetzen

Island scheint zu planen, den günstigen Erneuerbaren Strom als Exportartikel zu nutzen. Die Wirtschaftswoche schreibt vom längsten Unterseestromkabel der Welt bis nach UK. Eine meiner Ansicht nach hübsche Idee.
Mehr Teilnehmer bei Energienetzen bedeutet mehr Versorgungssicherheit für jeden Teilnehmer und schließlich günstige Preise, wenn der jeweils günstigste Marktteilnehmer Zugang zum Markt hat.

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Batteriepatente sind frei – Meldung des Jahres

Die meist unterschätzte Meldung des gestrigen Tages kommt von Tesla Motors. Elon Musk hat die Patente auf die Batterietechnologie des 500 KM Elektrofahrzeugs frei gegeben, schreibt Tesla auf seinem Blog. In Deutschland hat das Handelsblatt freundlicherweise darüber berichtet.

Warum ist das so spannend? Tesla verbaut den 0815 Akku schlechthin. (Panasonic 18650) Mit der Technik von Tesla können diese absoluten Standardakkus zu großen Einheiten kombiniert werden und Autos über Hunderte Kilometer mit friedlichem Ökostrom fahren lassen.
Selbst erzeugter Ökostrom wird in solchen Batterien für lokale Anwendungen, d.h. in der eigenen Wohnung oder Fabrik speicherbar, Netzausbau wozu?
Die Kleinteiligkeit dieser Zellen erlaubt es quasi jedem, an dieser Entwicklung teilzunehmen und die Notwendigkeit von fossilen Großkraftwerken und Mineralöl innerhalb kürzester Zeit zu erledigen.

Soweit ich erkennen kann, kosten die Akkus in Ministückzahl ca. 150 Euro pro kWh. Je nach Ladezyklenzahl dürfte die Speicherung einer Kilowattstunde jedenfalls weniger als 10 Cent kosten. Wer mir bei diesen Voraussetzungen noch erklären kann, wer und vor allem warum 100 USD für das Barrel Mineralöl bezahlt, möge bitte einen Kommentar schreiben.

Alle Konflikte, ob Kriege für Pipelines oder Exploration oder Fracking, die um das Ziel Öl- und Gas derzeit noch ausgetragen werden, sind mit dieser Meldung zu reinen Psychopathenveranstaltungen degradiert; sie machen einfach keinen Sinn mehr.

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Mineralölverbrauch USA – merkwürdig!

Dieser Blog schreibt über den Mineralölverbrauch in den USA und nutzt dazu die Daten der Energiebehörde EIA.gov (U.S. Energy Information Administration).

Ich kann mir den Einbruch der Verbrauchszahlen nicht anders erklären als der Blog. 75% weniger Spritverbrauch gegenüber Höchstverbrauch und allein 1/3 gegenüber Vorjahr.
Eine Änderung in der Zählstatistik wäre möglich aber der Rückgang der Zahlen ist zu dauerhaft. Elektrofahrzeuge können es auch kaum sein und dass die US Bürger nur noch extrem spritsparende Fahrzeuge gekauft hätten, ist bisher an mir vorbei gegangen.
Soll jetzt Europa für diese Übermengen als Kunde einspringen? Deutschland importiert immerhin 98% des Mineralöls. Wenn ordentlich Streß mit Russland (34,7 Millionen Tonnen von 93,4 der Importe kommen aus Russland! Quelle) gemacht wird, dann sind wir natürlich ein viel besserer Kunde für die Produzenten der USA. Ansonsten wird der Sprit wohl billiger und dass lehren uns die Massenmedien und die Groko ist total dramatisch, weil dann Deflation kommt und die Rentner für ihre Rente viel zu viele Sachen kaufen könnten – oder so ähnlich.

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Mehr Wettbewerb vor Energieunion

Der polnische EU-Botschafter Marek Prawda fordert im Interview mit dem Deutschlandfunk eine Energieunion insbesondere zur besseren Verhandlung von Erdgas Konditionen.

Prawda fordert den Ausbau von Pipelines und auch von der Umsetzung eines Energiepakets der EU. Das gemeinte Energiepaket ist soweit ich es erkennen kann, die 20-20-20 Vereinbarung von 2008. Das ist aus heutiger Sicht etwas unambitioniert. Dazu gehört das 3. Paket für den Strom und Gasmarkt, gemeint ist wahrscheinlich das.

Wenn Prawda einen dauerhaften Importpreis von unter 250 Euro pro MWh für Gas anstrebt, dann hat er für Wettbewerb zu sorgen. Für alle Wärmenutzungen des Gases müssen meiner Meinung nach die günstigen, heimischen Alternativen schleunigst auf Spur gebracht werden.

Derzeit kostet Erdgas ca. 270 Euro / MWh oder 2,7 Cent pro Kilowattstunde (kWh) bei Grenzübergang nach Deutschland. Mit allen Gebühren und den üblichen Wirkungsgraden einer Hausheizung sind wir bei Kostenpreisen für Haushalte von weit über 6 Cent.
Diese Kosten sind mit Ökoenergie bereits heute auch gut darstellbar. Solarstrom kostet beispielsweise 7 Cent. Mittels einer Wärmepumpe kann aus einer Kilowattstunde Strom 4 kWh Wärme gewonnen werden. Die Ökowärme kostest demnach keine 2 Cent.
Mit einem glaubhaften Szenario der konsequenten Nutzung von Ökowärme, wird der Anbieter von Gas nicht umhin kommen, einen anständigen Preis zu bieten, der den Einzelnen Marktteilnehmer in der Marktwirtschaft durch einen günstigen Preis daran hindert, die nötige Investition in die Ökoinfrastruktur zu tätigen und stattdessen weiter klimaschädliches Gas verbrennt.

Sinnvoll wäre natürlich die Umstellung komplett auf Erneuerbare aber an so viel Vernunft mag ich leider nicht glauben – das wäre auch alles viel zu einfach.

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Öl – Risiken und Nebenwirkungen – Erdbeben Italien

27 Tote von vor zwei Jahren aus dem 2012er Erdbeben in Italien sind nach letzten Erkenntnissen, von der Mineralölförderung verursacht worden, schreibt der Economist.
Mit Photovoltaikanlagen oder Windkraftstrom als Verkehrsenergie wäre das nicht passiert. Selbst mit Tiefengeothermie ist ein solcher Vorfall ziemlich unwahrscheinlich, da im Verhältnis kaum Veränderungen im Untergrund vorgenommen werden müssen, um die Nutzenergie in Form von Wärme dauerhaft an die Oberfläche zu holen.

Elektroautos hätten hier quasi wieder 27 Tote verhindert.

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Algen als Kraftstoff oder Energiespeicher

Da in einer Diskussion mir wieder einmal Algen als Lösung der Kraftstoffproblematik mit diesem Artikel angeboten wurden, nein das Wunder Algen wird es nicht geben.

Photosyntese, also die chemische Umwandlung von Sonnenlicht in Zucker und andere Energiereiche Stoffe in der Pflanze ist leider der menschlichen Technik Photovoltaik mittlerweile hoffnungslos unterlegen. Blattgrün 1 : Solarzelle 16++

Selbst wenn der Solarstrom auf ineffizienteste Weise gespeichert würde, bleibt immernoch weit mehr Nutzenergie übrig als bei jeder Biomasse, inklusive Algen.

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Gasvertrag Rußland – China

Rußland und China haben einen Vertrag über 30 Jahre Gaslieferungen geschlossen, Vertragspartner sind Gazprom und die chinesische CNPC schreibt die Tagesschau.

Wenn sich Deutschland zu Rußland nicht mehr freundschaftlich verhält, dann gibt man die Chancen der Landverbindung bis zum Ende Chinas als Wirtschaftsraum auf. Divide et impera. Wer könnte davon wohl profitieren? Dumm, wer eine Krise vor der eigenen Haustür als Blockade zulässt.

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Risiken Fossiler Energie – Hier Grubenunglück

Fünfzehn Tote für Kohle in der Türkei berichtet das Abendblatt.

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