Mehr Wettbewerb vor Energieunion

Der polnische EU-Botschafter Marek Prawda fordert im Interview mit dem Deutschlandfunk eine Energieunion insbesondere zur besseren Verhandlung von Erdgas Konditionen.

Prawda fordert den Ausbau von Pipelines und auch von der Umsetzung eines Energiepakets der EU. Das gemeinte Energiepaket ist soweit ich es erkennen kann, die 20-20-20 Vereinbarung von 2008. Das ist aus heutiger Sicht etwas unambitioniert. Dazu gehört das 3. Paket für den Strom und Gasmarkt, gemeint ist wahrscheinlich das.

Wenn Prawda einen dauerhaften Importpreis von unter 250 Euro pro MWh für Gas anstrebt, dann hat er für Wettbewerb zu sorgen. Für alle Wärmenutzungen des Gases müssen meiner Meinung nach die günstigen, heimischen Alternativen schleunigst auf Spur gebracht werden.

Derzeit kostet Erdgas ca. 270 Euro / MWh oder 2,7 Cent pro Kilowattstunde (kWh) bei Grenzübergang nach Deutschland. Mit allen Gebühren und den üblichen Wirkungsgraden einer Hausheizung sind wir bei Kostenpreisen für Haushalte von weit über 6 Cent.
Diese Kosten sind mit Ökoenergie bereits heute auch gut darstellbar. Solarstrom kostet beispielsweise 7 Cent. Mittels einer Wärmepumpe kann aus einer Kilowattstunde Strom 4 kWh Wärme gewonnen werden. Die Ökowärme kostest demnach keine 2 Cent.
Mit einem glaubhaften Szenario der konsequenten Nutzung von Ökowärme, wird der Anbieter von Gas nicht umhin kommen, einen anständigen Preis zu bieten, der den Einzelnen Marktteilnehmer in der Marktwirtschaft durch einen günstigen Preis daran hindert, die nötige Investition in die Ökoinfrastruktur zu tätigen und stattdessen weiter klimaschädliches Gas verbrennt.

Sinnvoll wäre natürlich die Umstellung komplett auf Erneuerbare aber an so viel Vernunft mag ich leider nicht glauben – das wäre auch alles viel zu einfach.

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