In den USA wird gerade eine 576 Megawatt (MW) Solaranlage gebaut. Zum Vergleich, das Heizkraftwerk Wedel vor Hamburgs Toren hat derzeit 250 MW elektrische Leistung. Die Preise für Solarzellen sind weiter auf Sinkflug. Dieser Blog hat eine Grafik der Modulpreisentwicklung.
Bei aktuellen Modulpreisen von unter 0,5 € sind die Erzeugungskosten von Solarstrom weit billiger als jeder Privatkundenstrom. In Deutschland ist die Investitionssicherheit für größere Installationen durch die Herausnahme aus dem EEG leider nicht mehr gegeben. Anlagen wie vor werden hier nicht gebaut. Die Preise werden voraussichtlich weiter stark sinken, daher ist eine Investition nur bei gesicherter Amortisation der Kosten interessant.
Es stellt sich zwar das Problem der zeitweisen Überförderung, was aus meiner Sicht bei bedarfsnahen Standorten hinter dem Problem der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen deutlich zurück steht. Förderbedingungen sind kalkulierbar, Ölpreissteigerungen wie gestern Brentöl von 4,8% an einem einzigen Tag, hingegen nicht.
Ohne die Investitionssicherheit für Erneuerbare wird im Zweifel in alten Anlagen weiter fossiler Brennstoff verbrannt. Der Energiegehalt von einem Liter Mineralöl sind ca. 10 kWh. Zum Solarstrom Erzeugerpreis kostet dieser Energiegehalt ca. 10 x 0,06€ = 60 Cent. Ein Barrel bbl Mineralöl dürfe demnach maximal 159 x 0,6 Euro = 95,4 € kosten. Sollten die Mineralölpreise nochmal über umgerechnet 125 USD / bbl steigen, so darf man von einem kaputten Markt ausgehen. Strom ist derzeit in Wirklichkeit selbstverständlich viel wertvoller als unverarbeitetes Rohöl. Mit 10 kWh kommt ein Elektroauto immerhin 50 Kilometer weit, welches Auto schafft das schon mit einem Liter Benzin.
Bei der obigen Perspektive ist es um so unverständlicher, warum Politiker auf die Idee kommen können, Gasfracking als Option überhaupt in Erwägung zu ziehen.