Heute wird von den EU Energieministern über die Biokraftstoffpolitik gesprochen und abgestimmt. Als Vorlage dient dieses Paper vom 03.12.2013.
Neben der grundsätzlich, physikalisch bedingten Ineffizienz von Biomasse gegenüber der Energieernte durch Photovoltaik, findet sich ein besonderes Bonbon mit der Zulassung von Wasserstoff bzw. Methan aus Ökostrom als Kraftstoff.
Auf S. 22 der Vorlage wird Ökostrom, der für die Herstellung von nicht biologischen Kraftstofffen genutzt wird, diesen gleich gestellt. Man stelle sich vor: Wir ernten Biomasse, z.B. Mais, diesen vergären wir in einer Biogasanlage zu Methan, dieses Methan verbrennen wir im Blockheizkraftwerk zu Strom, diesen Strom nehmen wir wieder zur Elektrolyse, um Wasserstoff herzustellen, diesen Methanisieren wir wieder zusammen mit dem CO2 des BHKW und packen das Methan in den Tank eines Erdgasautos.
Geacht ist das natürlich nicht so; man will in der fernen Zukunft, wenn es keine Braunkohle und sonstigen fossilen Stromerzeuger mehr gibt, mit dem dann dauerhaft überschüssigen Strom etwas sinnvolles tun. In der Vorstellung der Verfasser des EU Vorschlags soll das gasförmiger oder flüssiger Kraftstoff sein. Geflissentlich übersehen wird dabei, dass ein Elektrolyseur auch nur dann wirtschaftlich sein wird, wenn er möglichst lange läuft und nicht zur ab und an, wenn gerade zuviel Strom da ist. Bei der Umwandlung von Strom zu Gas geht zudem ein erheblicher Teil der Nutzenergie im Prozess verloren. Günstiger und vor allem effizienter erscheint heute die Speicherung des Stroms in Batterien und der Verbrauch in Form elektrischer Mobilität.
Sollte Wasserstoff doch einmal mit Strom erzeugt werden, ist die hochwertigere Verwendung als chemischer Grundstoff wesentlich plausibler als eine reine Verbrennung .
Die derzeitige Vorlage läd zur Verschwendung ein und lässt gute Geschäfte zu, für einige wenige auf Kosten der Verbraucher.