Unter dem Titel „Studie: Rascher kernkraftausstieg erfordert Investitionen von 55 Milliarden Euro“ fand sich in der Handelsblatt Ausgabe vom 01/02 April eine Infografik des Studienherstellers Trendresearch. In dieser Grafik waren die Anlagenverlässlichkeiten verschiedener Anlagentypen dargestellt. Windenergie und Photovoltaik sollten die Vertreter der Erneuerbaren darstellen. Die Grafik zeigt den Beitrag der installierten Leistung zur „gesicherten Leistung“. Für den nicht Energietechniker eine schwer durchschaubare Information; sachlich richtig aber in mehreren Richtungen irreführend.
a) Es feht vollständig Biomasse als Anlagentyp. Mit über 33% ein nicht zu vernachlässigender Teil der Biostromerzeugung (etwas wenig als Windkraft und deutlich mehr als Photovoltaik). Biomasse ist tendenziell mindestens so gut wie Atomkraft in der gesicherten Leistung. Das Fehlen in der Grafik ist fachlich unerklärlich.
b) In der Grafik wurden nur die unteren Werte einer Bandbreite genutzt. Das sieht für Windkraft mit 3 – 10% relativ negativ aus.
c) Virtuelle Kraftwerke, insbesondere in Zusammenarbeit mit Biomasse, werden ignoriert. Diese neue Art würde die Verlässlichkeit von Wind- und Sonne im Erneuerbaren Mix immens verbessern.
d) Gibt es keine öffentlich nachvollziehbaren Quellen für das Thema?