Subvention für E-Autos oder für Biosprit?

Derzeit sind alle Bürger Deutschlands alternativlos zum Konsum von Biosprit gezwungen. Im Diesel an der Tankstelle finden sich üblicherweise 7% Biodiesel und auch im Benzin finden sich mindestens Komponenten wie MTBE, die auf Biobasis erzeugt werden.

Die Bundesregierung will bis 2020 angeblich 1.000.000 eine Million E-Fahrzeuge auf Deutschlands Straßen bringen. Eine Subvention dieser Autos wird derzeit abgelehnt.

Ich überlege, welche Zusatzkosten sich ergeben würden, wenn die Zwangsmaßnahme Agrarrohstoffe in den Tank zugunsten von heimischem Ökostrom zumindestens teilweise abgelöst würde.

Gasoil, also Diesel, wird preisbildend in London als London Gas Oil Futures gehandelt.  Preis heute 19. Juni ’15 ist 576 USD pro Tonne. Der Preis für Biodiesel wird in Rotterdam festgestellt. An der CME wird ein Kontrakt angeboten, der den Preisunterschied zwischen Biodiesel und Gasoil (Diesel) abbildet.

In Deutschland wurden 2014 etwa 2,289 Millionen Tonnen Biodiesel eingesetzt. FNR hat eine Grafik zu Biospritanteilen im Jahr 2013.

Entfielen die zusätzlichen Kosten von Biosprit zur Hälfte und dieses Geld würde stattdessen für die Subventionierung von E-Mobilität ausgegeben, bringt das in etwa 275 Millionen Euro jährlich (1,1 Mio Tonnen Biodiesel x 250 Euro / Tonne Preisunterschied).

Genug Geld für 5.000 Euro Förderung von immerhin 55.000 Autos pro Jahr;
Autos, die fast emissionsfrei fahren und allein heimischen Ökostrom tanken könnten. Da das Geld für die Betriebsenergie nicht fremden Staatskonzernen oder Oligarchen gegeben wird sondern im Lande bleibt, ergeben sich volkswirtschaftliche Zweitrundeneffekte, da vermutet werden darf, dass die Gewinne der heimischen Ökostromanlagen zu großen Teilen wieder hier investiert oder konsumiert werden.

Ich sehe keine Zusatzkosten einer Förderung von E-Mobilität gegenüber Biosprit. Da die Landpreise für landwirtschaftliche Flächen durch die Energienutzung derzeit überteuert sind, wird eine Abkehr vom Biosprit sicherlich negative Auswirkungen auf die Bodenpreise haben. Andere Subventionsmöglichkeiten mit volkswirtschaftlich größerem Nutzen sind gut vorstellbar. Ein Förderungsziel könnte z.B. der (Bio) Anbau ohne fossile Düngemittel sein.

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